Die Zukunft

Umwelt

… liegt in der reinen Elektromobilität im PKW-Bereich. In Deutschland gibt es mittlerweile eine große Anzahl Ladestationen (siehe aktueller Stand auf unserer Webseite), und es werden täglich mehr. Das liegt auch daran, dass heute alle Automobilhersteller wesentlich auf die Produktion von Elektroautos setzen. Zur Zeit sind Elektroautos noch etwas teurer, als ihre Pendants mit Verbrennungsmotor. Die Hersteller bieten aber jetzt schon und demnächst in allen Segmenten und für jeden Geldbeutel praxistaugliche und auch bezahlbare Elektroautos an.

Anbei die wichtigsten Argumente:

1. Der Strom reicht nicht:

Aktuell reicht der Strom für ca. 10 Millionen Elektroautos, davon sind ca. 1 Mio. auf der Straße zugelassen. Wenn hypothetisch fast alle 48 Millionen Pkws elektrisch fahren würden, müssten die Stromproduzenten etwa 20% mehr Strom als heute produzieren. Außerdem wird jedes Jahr Strom in der Größenordnung von ca. 35TWh exportiert. Das sollte bis 2030 gelingen.

Natürlich müssen Kapazitäten in den Verteilnetzen ausgebaut werden. Dies wird nicht bestritten. Das sind aber Entwicklungen, die die Energieversorger berücksichtigen – und abhängig nach Hochlauf, auch umsetzen.

Einwurf: Meistens bringen diejenigen mit kritischen Argumenten im gleichen Atemzug Wasserstoff oder E-Fuels in die Diskussion. Allerdings: Die Produktion von grünem Wasserstoff verschlingt derzeit etwa 3-4 mal und die der E-Fuels etwa 7-10 mal so viel Energie (siehe Beiträge zu Wasserstoff und E-Fuels)

Wasserstoff: Das sind auch Elektrofahrzeuge, die ebenfalls einen Pufferspeicher benötigen (siehe Wasserstoffbeitrag)!

E-Fuels: Deren Herstellung ist wiederum ein Verbrennungsprozess, der neben CO2 (idealerweise klimaneutral) auch viele andere Schadstoffe wie NOx, Feinstaub und mehr produziert. Dafür sind Katalysatoren notwendig, deren Metalle (Platin…) durch die Erhitzung des Kats mit der Zeit in die Umgebungsluft abgegeben werden (Siehe E-Fuels-Beitrag).

Normale Treibstoffe: Wenn jemand die Umweltschäden kennt, die auslaufendes Rohöl bzw. das Verbrennen von Erdgas verursacht, so ist dies deutlich problematischer. Wir werden weiterhin Öl für viele verschiedene Produkte als Grundstoff verwenden müssen. Aber damit werden wir künftig mehr und mehr Produkte produzieren, die sich recyceln lassen, anstatt das Öl einfach zu verbrennen.

2. Die Akkuproduktion ist umweltschädlich und sozial unverträglich:

Jede Rohstoffgewinnung ist ein Eingriff in die Natur. Im Elektrofahrzeug gibt es Materialien, die in der westlichen Wertevorstellung unter kritikwürdigen Bedingungen abgebaut werden. Dazu gehört zum Beispiel Kobalt. Dies findet sich auch in allen Laptops und Mobilfunkgeräten wieder. Daher versuchen alle Hersteller, diesen Anteil immer weiter zu senken und die Lieferwege neu zu definieren. Bei Tesla z.B. liegt der aktuelle Kobaltanteil des Akkus bei 2%. Es sind aber auch vermehrt kobaltfreie Akkus im Einsatz, wie z.B. der LiFePo4-Akku (Lithium Eisen Phosphat). Man muss nur immer wieder ehrlich bedenken: Gibt es aktuell und in näherer Zukunft Alternativen?

Stichwort Recycling: Die Fahrzeughersteller nehmen ausnahmslos die Akkus bei Defekten zurück. In der Traktionsbatterie werden die Rohstoffe nur gebraucht statt verbraucht. Die Inhaltsstoffe lassen sich technisch heute schon zu 90-96% recyceln, realistisches Ziel sind 100%. In der Regel werden sie nach dem Einsatz im Fahrzeug aufgearbeitet und noch viele Jahre in Speicheranwendungen im sogenannten Second Life weiterverwendet.

3. Der Akku geht schnell kaputt:

Das trat sicher bei den ersten Fahrzeugen häufiger auf. Mittlerweile ist die Technologie bereits so ausgereift, dass eine Ladefestigkeit von etwa 2500 bis 3000 Ladezyklen erreicht ist. Das bedeutet, je nach Größe des Akkus, eine Fahrleistung von etwa 200.000 bis 300.000 km, bevor der Akku eine Restkapazität von mindestens 70-80% erreicht hat. Im Durchschnitt jedoch liegt die Restkapazität von Li-Ionen-Batterien (Tesla) nach 240.000 km bei ca. 92 Prozent. Das bedeutet: Man kann weiter fahren, muss aber mit einer reduzierten Reichweite leben. Die Hersteller geben heute schon mindestens eine Garantie von acht Jahren und 160.000km. Erste Unternehmen garantieren in Kürze schon eine Million km! Somit leben E-Auto-Batterien länger als erwartet.

4. Das Laden dauert lange:

Das Laden dauert länger als das Betanken mit Treibstoff. Aber: Ist das so wichtig?

Bei einem E-Auto muss man nicht daneben stehen, wenn es lädt. Das kann man sehr gut zuhause über Nacht machen, beim Arbeitgeber, Einkaufen, Stadtbummel oder während des Kino- oder Theaterbesuches. Damit fallen im Alltag auch notwendige Umwege zur Tankstelle weg. Somit gilt der Slogan des bekannten E-Mobilisten Ove Kröger bis heute: „Wenn er steht, dann lädt er!“

Bei längeren Strecken (in der Regel über 200-350 km) muss man noch einen oder mehrere Ladestopps einplanen. Ladestopps sind aber auch Pausen, die man sich gönnt. Da kann man z.B. auf die Toilette gehen, eine Kleinigkeit essen und trinken, E-Mails oder Nachrichten abrufen, telefonieren, etc. Wenn Kinder und Hunde mitfahren sollte man sowieso Pausen machen. Fast alle deutschen Autobahnraststätten und Autohöfe sind heute mit Schnellladesäulen ausgestattet, in denen man ein geeignetes E-Auto innerhalb von 20-45 Minuten auf mindestens 85-90% Kapazität laden kann.

5. Es gibt kaum Ladesäulen:

Es gibt durchaus Regionen, in denen Ladesäulen nach wie vor Mangelware sind. Doch mit dem Hochlaufen der E-Mobilität werden diese „weißen Flecken“ nach und nach verschwinden. Die öffentlichen Säulen nutzt man in der Regel nur dann, wenn man keine andere Möglichkeit hat oder dies als Gelegenheit sieht. Viele Ladevorgänge werden an der Wohnung über Nacht stattfinden. Dort reichen geringe Ladeleistungen aus, um das Auto schonend wieder nachladen zu können. So darf heute jeder Mieter auf seinem gemieteten Stellplatz eine Lademöglichkeit montieren, ohne dass Eigentümer- oder Mieterversammlungen zustimmen müssen. Bald schon müssen auch Parkplätze von Gewerbe- und Handelsbetrieben sowie Parkplätze von Wohnhäusern anteilig mit Ladesäulen ausgestattet werden. Die aktuellen Förderprogramme unterstützen dabei.

6. Die E-Autos sind brandgefährlich:

Auch hier zeigt die Erfahrung: Nein! E-Autos brennen aber anders. Statistisch gesehen brennen je gefahrene Milliarde Kilometer etwa 90 Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, aber nur zwischen zwei und drei Elektroautos. Auch in der Versicherungswirtschaft sind keine Auffälligkeiten bekannt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein E-Auto brennt, ist also viel kleiner. Die Behandlung von E-Auto-Bränden stellt jedoch andere zum Teil neue Anforderungen an die Feuerwehr. Dazu werden die Einsatzkräfte geschult, geeignete Löschmittel beschafft und stationiert.

7. E-Autos sind zu teuer:

Das stimmt nur bedingt. Dies betrifft hauptsächlich den Anschaffungspreis. Schon heute sind aber aufgrund der Förderung viele E-Autos zu einem identisch ausgestatteten Benziner oder Diesel preisgleich. Sie werden zunehmend noch preiswerter, weil die Akkus immer günstiger werden. Wenn man sich zudem noch die Unterhaltskosten ansieht, so stellt man fest, dass das E-Auto im Betrieb sehr viel günstiger ist: etwa 60% weniger Wartung, Steuerbefreiung, günstigere Versicherung.

Es gelten für Elektroautos in vielen Städten und Gemeinden Sonderregelungen. Zum Beispiel darf in der Stadt München 2 Stunden kostenlos öffentlich geparkt werden. In Dortmund darf die Busspur genutzt werden etc.

8. Der Betrieb mit Klimaanlage kostet zu viel Reichweite:

Moderne E-Autos haben eine effiziente Wärmepumpe an Bord. Nur in der Aufheiz- oder Abkühlphase braucht das Klimasystem relativ viel Strom. Danach kommt man mit etwa 0,75kW bis 1kW pro Stunde aus. Das bedeutet, dass man auf einer Strecke von 100 km nur etwa 5-7 km verliert.

9. Effizienz:

Der Brennwert von fossilen Stoffen im Fahrzeug liegt bei ca. 9,6 kWh. Genutzt werden hiervon jedoch nur 2,5 kWh für den Vortrieb, der Rest ist Abwärme. Der Aufwand für Transport und Verarbeitung in Deutschland beträgt 2 kWh je Liter.

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